Von 9. bis 11. März fanden an der Université de Genève die Europäischen Freundschaftsrunden des Jessup-Völkerrechtsmootcourts statt. In einem würdigen Rahmen, nahe den Vereinten Nationen und der Welthandelsorganisation, traten 19 Universitäten aus 17 Ländern an, um sich vor dem Weltfinale in Washington, D.C. miteinander zu messen. Auf Grundlage eines fiktiven Streitfalls zwischen zwei Staaten vertreten sie jeweils Kläger- und Beklagtenseite vor dem Internationalen Gerichtshof. Der diesjährige Fall betrifft Demilitarisierungsverträge, Gewaltverbot und Selbstverteidigung, Standards der Behandlung von Kriegsgefangenen, die Legalität von schwerwiegenden wirtschaftlichen Sanktionen und die umweltrechtlichen Verpflichtungen von Staaten im Umgang mit gefährlichem Plastikmüll.
Nach vier starken Vorrunden gegen Universitäten aus der Slowakei, Schweiz, Polen und Ukraine, die das Team alle souverän gewann, traten am Samstag die Klägerinnen Adela Zinschitz und Maria Huber im Semifinale gegen die Beklagtenseite der Universität Maribor (Slowenien) an. Sie konnten mit ihren rechtlichen Argumenten und ihrer souveränen Präsentation die anspruchsvollen Richterbank, unter anderem die Welthandelsexpertin Prof. Gabrielle Marceau, überzeugen und sicherten dem Juridicum den Platz in der Endrunde.
Im Finale stellte sich die Beklagtenseite der Universität Wien mit Sergej Stoma und Sophie Köck der ELTE-Universität Budapest und den kritischen Fragen des hochkarätig besetzten Gerichts. Prof. Makane Moïse Mbengue, Prof. Marco Sassòli und Dr. Jane Alice Hofbauer forderten beide Teams mit schwierigen und tiefgehenden Fragen heraus und sprachen nach einer starken Leistung beider Teams den ersten Preis dem österreichischen Team zu. Außerdem konnte Sophie Köck neben einer herausragenden Leistung im Finale auch bereits in den Vorrunden punkten und wurde zur besten Rednerin des Turniers gekürt.
Dieser Sieg bedeutet jedoch nicht das Ende der Anstrengungen: Ab 8. April werden zum ersten Mal seit vier Jahren die Internationalen Runden des Jessup Moot Courts wieder in Washington, D.C., stattfinden. Der Philip C. Jessup International Law Moot Court ist der älteste und renommierteste Völkerrechtswettbewerb der Welt, bei dem im April über 150 Teams aus der ganzen Welt antreten werden. Das Team der Universität Wien wird betreut von Mag. Martin Baumgartner, Mag. Markus Stemeseder und Mag. Maximilian Weninger von der Abteilung für Völkerrecht und Internationale Beziehungen.
Unterstützt wird das Team von der Universität Wien, Freshfields Bruckhaus Deringer, Schönherr Rechtsanwälte und Völkl Rechtsanwälte.
Mehr Infos zum Moot Court: https://ilmc.univie.ac.at/