Durch Meinungsverschiedenheiten auf einer internationalen Raumstation über eine Kursänderung kommt es zu einem schwerwiegenden Zusammenstoß mit Weltraummüll. Dabei wird ein Raumschiff beschädigt, und eine Astronautin kommt zu Tode. Die beteiligten Staaten klagen einander schließlich vor dem Internationalen Gerichtshof.
Dieses Szenario bot im Rahmen des jährlich stattfindenden internationalen Manfred Lachs Space Law Moot Court die Grundlage für angeregte Auseinandersetzungen zwischen Teams von Studierenden zahlreicher Universitäten aus aller Welt.
Konflikt zwischen zwei Staaten im Weltraum:
In Regional Rounds wurden die Sieger aus Europa, Asien, Afrika und Nordamerika ermittelt, die beim internationalen Finale gegeneinander antraten. Aufgabe der Studierenden war es, rechtliche Argumente für beide Streitparteien zu finden und diese in zwei formellen Schriftsätzen zur Bewertung einzureichen.
Es folgte die mündliche Präsentation dieser Argumente in den Regional Rounds vor Expert*innen des Völkerrechts, die als Richter*innen fungierten. Die europäischen Regional Rounds wurden heuer von der Universität Wien veranstaltet. Wegen der mit dem Ausbruch des Coronavirus verbundenen Einschränkungen wurden sie Anfang Juni online durchgeführt. Die Universität Wien holte dabei den ersten Platz, und Hristina Talkova von der Universität Wien gewann den Preis als beste Rednerin.
Universität Wien holt den zweiten Platz und gewinnt den Preis für den besten Schriftsatz sowie für die beste Rednerin:
Wegen der Pandemie fand das internationale Finale am 23. Oktober ebenfalls online statt. Das Team der Universität Wien, bestehend aus Katharina Harreiter, Rosanna Hoffmann und Hristina Talkova, konnte sich im internationalen Semifinale erfolgreich gegen die Konkurrenz von der Universität Pretoria (Südafrika) durchsetzen, und zog somit ins internationale Finale gegen die National Law University Delhi (Indien) ein. Nach starken Plädoyers beider Seiten erklärten die Richter*innen des International Gerichtshofes, Peter Tomka (Slowakei, Präsident), Joan Donoghue (USA) und Kirill Gevorgian (Russland), das Team der National Law University Delhi zum Sieger. Das Team der Universität Wien überzeugte mit seinem Schriftsatz, der als „Best Memorial“ des gesamten Wettbewerbs ausgezeichnet wurde, während Hristina Talkova durch ihre Rhetorik beeindruckte und somit zusätzlich wieder den „Best Oralist Award“ gewann.
Betreut wurde das Team von Mag. Clara Baumgartner und Mag. Michael Friedl, die vor einigen Jahren selbst Teilnehmende des Space Law Moot Court waren. Sie unterstützen seitdem die nachfolgenden Teams, heuer als Universitätsassistent*innen im Rahmen einer gemeinsamen Lehrveranstaltung. Die Universität Wien nimmt auf Initiative von ao. Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Marboe von der Abteilung für Völkerrecht und Internationale Beziehungen seit 2012 an diesem Wettbewerb teil. Nach dem Einzug ins Finale der europäischen Regional Rounds im Vorjahr ist heuer der zweite Platz im internationalen Finale das bisher erfolgreichste Ergebnis der Universität Wien beim Manfred Lachs Space Law Moot Court.